Wilhelm Kiesselbach

fr. Präs. d. Zentraljustizamtes

* 13. September 1867 Bremen

† 26. Dezember 1960 Hamburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 02/1952

vom 31. Dezember 1951

Wirken

Wilhelm Diesselbach wurde am 13. Sept. 1867 in Bremen geboren. Nach abgeschlossenem Gymnasialbesuch studierte er Rechtswissenschaften und liess sich nach der Promotion zum Dr. jur. im Jahre 1895 zunächst als Anwalt in Hamburg nieder, wo er während des Kaiserreiches als einer der angesehensten Rechtsberater wirkte. Im Oktober 1922 entsandte ihn die Weimarer Republik in bedeutsamer Mission als deutsches Mitglied in die deutsch-amerikanische Mixed Claims Commission in Washington, in der er sich durch sein persönliches Auftreten rasch das Vertrauen der anderen Seite zu gewinnen wusste. Im besonderen machte er sich die Förderung der Frage der beschlagnahmten deutschen Vermögen in den USA zur Aufgabe und das amerikanische Freigabegesetz von 1928 bedeutete dann die Krönung seiner Bemühungen. Im gleichen Jahre ernannten die Senate der drei freien Hansestädte K. zum Präsidenten des Hanseatischen Oberlandesgerichts, ein Posten, den er bis zum Jahre 1933 innehatte, wo er als überzeugter Demokrat aus dem Amte schied.

Nach dem Sturz des "Dritten Reiches" und der Besetzung Deutschlands durch die Alliierten wurde K. von der britischen Militärregierung sofort in seine frühere Stellung zurückberufen. Als dann ...